Sonderverein der Modeneser-Züchter
Protokoll
der 5. ganztägigen Arbeitstagung am 09.07.2005 in Neudrossenfeld
Erstmalig
trafen sich 48 Sonderrichter und -anwärter zu Schulungszwecken in den
herrlichen Räumlichkeiten des Klzv. Neudrossenfeld.
Im
Namen des gastgebenden Vereins begrüßte M. Kull die zahlreich erschienenen
Kollegen. Er wünschte allen einen harmonischen und lehrreichen Tag.
Vorsitzender G. Sauer zeigte sich erfreut über die große Teilnehmerzahl. M.
Kull und den Neudrossenfelder Zuchtfreunden dankte er im voraus für die
herzliche Aufnahme in ihrem Vereinsheim.
Hauptzuchtwart
H.-J. Zimmermann begrüßte besonders unsere ausländischen Kollegen. Nach
Feststellung der Anwesenheit (entschuldigt A. Clobes, A. Kuhnert, H. Sderra, G.
Gottschlich J. Waldenmaier und T. Brückner) wurde mit der Tagesordnung
begonnen, die folgende Themen umfasste.
Beurteilung
der Magnani vielfarbig und sprenkel (E.-W. Lang)
Beurteilung
der Schwingenfarbe (Rost- und Schilfeinlagerung) bei den blaugrundigen Gazzi
(H.-D. Richter)
Zuchtstand
und Bewertungsschwerpunkte bei den weißen Schietti (O. Köhler)
Beurteilung
der blaufahlen Gazzi und Schietti (H. Lindner)
Nachbesprechung
der Schausaison 2004 (HSS in Geithain) (H.-J. Zimmermann)
Bewertung
am Tier nach Punktevorgabe in Gruppen und anschließende Auswertung (M. Kull)
Zu
Punkt 1.
Magnani
vielfarbig
Von
grau bis mandelgelb in allen Zwischentönen sollte die Körpergrundfarbe sein.
Angedeutete Binden sind zulässig. Die Schwingen müssen dreifarbig, die
Schwanzfedern mindestens zweifarbig sein. Hauptaugenmerk muss auf eine
möglichst gleichmäßige Spritzerzeichnung (Sprenkelung) gelegt werden. In der
Regel sind die Täuber besser gezeichnet als die Täubinnen. Mit zunehmenden
Alter wird die Zeichnung stärker bzw. dunkler. Tiere mit einfarbigen Hals-,
Schwingen- und Schwanzfedern sowie grobflächige einfarbige Federpartien müssen
zurückgestuft werden.
Magnani
sprenkel
Die
Grundfarbe ist silbergrau mit schwarzen Sprenkel am ganzen Körper. Bei der
Bewertung ist auf die unterschiedliche Schwingenfarbe der 1,0 und 0,1 zu
achten. Tiere mit einfarbigen Schwingen- und Schwanzfedern sowie weißen
Feder-einlagerungen müssen zurückgestuft werden. In Form, Stand und Kopf müssen
noch leichte Zugeständnisse eingeräumt werden, denn die breite Züchterbasis ist
noch nicht vorhanden.
Zu
Punkt 2.
Sichtbare
Rost- und Schilfeinlagerungen bei blaugrundigen Gazzi sind als grobe Fehler zu
bewerten. Bei Bronzebindigen und -gehämmerten dürfen Bronze-einlagerungen in
der Innenfahne und Außenfahne nicht bemängelt werden. Wenn weißbindige Tiere im
Schaftbereich und Kielansatz weiß zeigen wird dies nicht bemängelt (dadurch
soll eine rein weiße Bindenfarbe erreicht werden).
Zu
Punkt 3.
Weiße
Schietti stagnieren auf ihrem Weg nach oben. Formlich schönen Tieren fehlt es
oftmals an der nötigen Standhöhe. Besonderes Augenmerk gilt der waagerechten
Körperhaltung, der geschlossenen Schwanzpartie und der korrekten Beinstellung.
Eine feste Hals- bzw. Nackenfeder lässt die Halspartie nicht so dick
erscheinen. Spitze Gesichter, farblose Augen, pigmentierte Schnäbel und ein
rötlicher Augenrand sind selbstverständlich zurückzustufen.
Weiße
Schietti mit dunklen Augen haben sich in der Form stark verbessert. Die Köpfe
sollten noch betonter werden und über dem Auge gerundeter sein. Mehr Beinlänge
lässt sie eleganter erscheinen. Auf einen roten und nicht zu breiten Augenrand
muss geachtet werden.
Zu
Punkt 4.
Blaufahle
Gazzi
gefallen in Körperform und Farbe. Standhöhe und Halslänge sind noch zu
verbessern. Beachtet werden muss die Augenrand- und Schwingenfarbe sowie die
Schnabellänge.
Blaufahle
Schietti
zeigen sich verbessert in der Halspartie und der Grundfarbe. Sie sollten noch
an Körpertiefe und Kopfvolumen zulegen. Die Hinterpartien sollen kürzer und der
Stand betonter sein. Auf korrekte Schildzeichnung, Schwingenfarbe und reine
Bindenfarbe ist zu achten. Ockerfarbige Brust muss zurückgestuft werden.
Zu
Punkt 5.
Zuchtwart
H.-J. Zimmermann lobte die sehr gute Zusammenarbeit der Sonderrichter
untereinander bei der Hauptsonderschau in Geithain. Anhand von Bildern besprach
er noch einmal die herausgestellten Tiere der HSS. Erfreut war er von der
Qualität und der großen Meldezahl der seltenen Farbenschläge. Nicht so erfreut
zeigte er sich über die Bewertungsarbeit bei von ihm besuchten
Bezirkssonderschauen. Hier wurden die auf der Arbeitstagung der Sonderrichter
erarbeiteten Vorgaben nicht korrekt umgesetzt ( Bindenführung,
Hämmerungszeichnung, Beinfarbe ). Die gezeigten Bewertungskarten (von
Sonderrichtern erstellt) konnten dem Anspruch an einen Sonderrichter nicht
gerecht werden.
Auf
zu stark geputzte Läufe und Schenkel muss bei der Bewertung geachtet werden.
Nach
der Mittagspause wurde der Sonderrichtereinsatz für die Schauen 2005/2006
festgelegt.
Die
Kollegen, die unentschuldigt fehlten, müssen mit Konsequenzen rechnen.
Zu
Punkt 6.
In
Gruppen wurde die Bewertung der Tiere vorgenommen. Besonderer Wert wurde auf
eine einheitliche Bewertung gelegt.
Der
1. Vorsitzende beendete um 14.30 Uhr die Tagung und wünschte allen eine gute
Heimreise.
Gefertigt:
O.
Köhler
Anhang:
Fazit von Zuchtwart u. Zuchtausschuss
Zu
Punkt 1.
Die
Vielfarbigen Magnani haben sich in Form, Figur und speziell in den Kopfpunkten
stark verbessert. In der Zeichnung müssen sie aber unbedingt mehr Spritzer
zeigen. Die Täubinnen sollten unbedingt mehr Farbe in Schwingen und Schwanz
zeigen. Auf diese Punkte sollte bei der Bewertung hingewiesen werden.
Zu
Punkt 2.
Da
sich auf den Ausstellungen bei den Blauen, Blauen mit schwarzen Binden und
Blaugehämmerten Gazzi vermehrt Schilf und Rost in den Schwingen aufgetreten
ist, müssen wir diesem Punkt bei der Bewertung wieder mehr Beachtung schenken
und bei erkennen dies unter Wünsche (wenn nicht so stark) oder Mängel
aufführen.
Zu
Punkt 3.
Bei
den weißen Schietti müssen wir auf gute Drittelteilung mit eleganter
Ausstrahlung achten, aber immer mit dem Wissen, daß die weiße Feder weicher und
etwas lockerer ist als zum Beispiel bei schwarz.
Zu
Punkt 4.
Bei
den Blaufahlen Gazzi und Schietti ist darauf zu achten, daß die Farbe sehr
lichtempfindlich ist, also durch Sonneneinstrahlung stark ausbleicht.
Hauptsächlich ist dies in den Schwingenspitzen sichtbar und darf bei der
Bewertung nicht bemängelt werden. Die Schildfarbe sollte aber nicht zu wolkig
wirken.
Zuchtwart
und Zuchtausschuss