Protokoll

7. Arbeitstagung der Sonderrichter des SV der Modeneserzüchter

am Samstag, den 04.07.2009 in Neudrossenfeld



Der 1. Vorsitzende E. Muckenhirn eröffnete um 9.45 Uhr die Tagung und begrüßte die Anwesenden recht herzlich. Harald Kull, 1. Vors. des Ktzv. Neudrossenfeld, begrüßte als Gastgeber die Tagungsteilnehmer. Er überreichte Jubiläumskrüge des Vereins an den SV-Vors. E. Muckenhirn und an den Hauptzuchtwart H. J. Zimmermann. Manfred Kull, 2. Vizepräsident des BDRG, gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich die Tagung positiv auf das Wissen der Sonderrichter auswirken möge. Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute dem erst kürzlich verstorbenen Ehrenvorsitzenden Bezirk Mitte und Sonderrichterkollegen Ernst Walter Lang. Der Antrag der Gruppe Mitte, wonach die SR bei der HSS nur die Hälfte der Fahrtkosten berechnen sollen, wurde abgelehnt. (15 Ja, 15 Nein, 4 Enthaltungen)


Die Ausstellungsleitung der Nationale 2009 in Dortmund hat dem SV mitgeteilt, dass eine Höchstgrenze von 350 € incl. Übernachtung als Aufwandsentschädigung pro Preisrichter festgelegt wurde. Nach ausgiebiger Diskussion wurde festgelegt, jeder Preisrichter soll selbst entscheiden, ob er bei Überschreitung dieses Betrages den Richtauftrag annimmt.


Nach feststellen der Anwesenheit und Vorstellung der Sonderrichteranwärter (Ralf Elwing – West, Ulrich Flor – Mitte, Giso Hiemann – Sachsen, Kai Kilger – Süd, Maik Kolbmüller – Sachsen, Steffen Paliga – Süd, Hartwig Rogge – NO, Kai von Dohlen - Nord, Günter Wurst u. Michael Friedrich- Bayern) informierte der Zuchtwart H. J. Zimmermann, dass sich die Kollegen A. Fugmann, G. Gottschlich, G. Sauer, B. Beck, E. Sistermann, H. Lindner, R. Stumpf, J. Waldenmaier u. H. Kostrzewa entschuldigt haben.

Unentschuldig fehlte K. Ahl.


Danach wurde zügig mit der Tagesordnung, die vorab jedem zugesandt worden war, begonnen.


  1. Gelbfahle und gelbfahlgehämmerte Gazzi und Schietti – Christian Müller

  2. Schietti schwarz – Otto Köhler

  3. Rückendeckung bei unseren Tauben – Manfred Kull

  4. Nachbesprechung der Schausaison 2007/2008 (HSS) – Hans Jürgen Zimmermann

  5. Bewertung der Modenesertauben – Alle Teilnehmer


Die Berichte zu den Punkten 1. - 3. sind dem Protokoll als Anhang beigefügt.


Zuchtwart H. J. Zimmermann zog Bilanz über die Schausaison 2007/2008 (HSS). Hierbei ging er besonders auf die Form der Tiere ein und zeigte sowohl positive als auch negative Beispiele an Hand von Fotos auf.


Bei den Magnani ist auf eine korrekte Schwingen-, Bauch- und Schenkelfarbe zu achten. Hauptaugenmerk muss auf eine möglichst gleichmäßige Spritzerzeichnung (Sprenkelung) gelegt werden. In der Regel sind die Täuber besser gezeichnet als die Täubinnen.

Tiere mit einfarbigen Hals-, Schwingen- und Schwanzfedern sowie grobflächigen einfarbigen Federpartien werden zurückgestuft.


Die vom SV 2007 neu ausgelegte Bewertung der Scheckenzeichnung ist zu beachten.


Der Farbschlag Schietti eisfarbig mit schwarzen Binden ist ab 2009 anerkannt.


Aussagen, wie sie die bei der HSS in Eibach gemacht wurden, der Zuchtausschuss hätte eine Notengebung vorgegeben (Schietti blau ohne Binden), wies H. J. Zimmermann als unwahr zurück.


Abschließend besprach der Zuchtwart den SR-Einsatz für die Schausaison 2009/2010.


Nach der Mittagspause fanden die Wahlen für den Zuchtausschuss statt. Dort wurden Manfred Kull und Otto Köhler durch Wiederwahl in ihrem Amt bestätigt.


Die Arbeitstagung fand ihren Abschluss mit der Bewertung am lebenden Tier. Jeder der Preisrichter bewertete eine der bereitgestellten Modenesertauben. Die Bewertungskarten (Overheadfolien) wurden dann auf die Leinwand projiziert, mit der bewerteten Taube verglichen und von H. J. Zimmermann besprochen.




Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf das Erkennen der Vorzüge, Mängel und Wünsche bei den bewerteten Tieren gelegt. Dadurch soll eine möglichst gleiche Ausdrucksweise und eine identische Punktevergabe durch die SR erzielt werden.


In ihrem Schlusswort bedankte sich der 1. Vorsitzende und der Hauptzuchtwart bei den Neudrossenfelder Zuchtfreunden für die herzliche Aufnahme in ihrer schönen Ausstellungshalle. In der Hoffnung, dass die Tagung ihr Ziel erfüllt und jedem neues Wissen vermittelt hat, beendete der 1. Vorsitzende die Tagung um 15.00 Uhr und wünschte allen Teilnehmer eine gute Heimreise.




Anhang zum Protokoll der 7. Arbeitstagung der Sonderrichter des SV der Modeneserzüchter


Zu Punkt 1:


Die gelbfahlen Gazzi zeigen sich verbessert in der Körpertiefe, Schild- und Bindenfarbe. Um die geforderte Eleganz zu erreichen müssen sie mehr Standhöhe und Halslänge zeigen. Kopf- und Keilfarbe ist weiterhin zu beachten. Die 0,1 neigen immer etwas zum Blauton.


Zum Teil ansprechende Figuren gibt es bei den Gehämmerten. Recht gute Kopfrundungen sind vorhanden. Auch hier gilt es die Hals- und Beinlänge zu verbessern. Auf eine markante, aufgelockerte Hämmerung ist weiterhin zu achten.


Bei den gelbfahlen Schietti sind ansprechende Formentiere vorhanden, die aber im Hals noch eleganter werden sollten. Die Kopf-, Binden- und Halsfarbe sollte gelb sein. Schwingen, Schwanz und Keil rahmweiß. Wobei im Keil immer genügend Farbstoff vorhanden sein muss. Wie bei den Gazzi neigen die 0,1 zum Blauton. Tiere mit zu losem Gefieder, heller Augenfarbe, zu heller, absetzender Kopffarbe (1,0) können kein sg erreichen. Bei den Gehämmerten muss wie bei den Gazzi die Hämmerung verbessert werden.


Zu Punkt 2:


Feine Figuren mit prima Standhöhe und Halspartien, bei lackreicher Farbe haben die schwarzen Schietti wieder zum Farbenschlag Nummer 1 gemacht. Besonders bei den Täubinnen sollten die Köpfe noch gerundeter sein, auch die korrekte Schwingenlage und der Schnabeleinbau muss beachtet werden. Tiere mit flachem Körper, langer Hinterpartie, pigmentierten Läufen, breiter Schwanzfederlage, matter Grundfarbe und braunen Einlagerungen werden zurückgestuft.


Zu Punkt 3:


Ab dieser Schausaison wird bei der Bewertung die Rückendeckung unserer Tauben stärkere Beachtung finden. Vermehrt werden in allen Farbenschlägen Tiere mit unkorrektem Schwingen- bzw. Rückenschluss gezeigt. Manche neigen sogar zu Stülp- oder Schwertflügel. Eine abfallende Rückenpartie lässt zwangläufig keine exakte Rückendeckung zu. Wir Sonderrichter müssen darauf achten, dass die Tiere bei der Handbewertung nicht vergriffen werden.



Gefertigt:




O. Köhler

(Mitglied im Zuchtausschuss)